Aquamarin
Name
„Aquamarin“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet in etwa „Wasser des Meeres“ – denn seine Optik erinnert an das zartblaue, mitunter leicht seegrüne Meerwasser. Der Name „Aquamarin“ wird in Deutschland seit dem 15. / 16. Jahrhundert für die blaue Varietät des Berylls verwendet. Zuvor verwendete man den lateinischen Begriff „beryllus“ oder „berillus“, der im Mittelalter für die meisten klaren Kristalle verwendet wurde. Da man aus diesen auch die ersten Linsen für Sehkorrekturen schliff, entwickelte sich daraus später das deutsche Wort „Brille“.
Farbe
Sein Name beschreibt seine Farbe, Aussehen und Charakter sehr gut. Farbtöne von ganz leichtem blau, über grün-blau bis hin zu intensivem blau, als hätte Mutter Natur ein Stück Meerwasser in einen festen Zustand verwandelt.
Herkunft / Vorkommen / Marktwert
Der „Santa Maria Aquamarin“ aus Brasilien ist eine wahre Edelsteinlegende. Er ist Kennern bekannt für sein eindrucksvolles und intensives blau. „Santa Maria“ steht als Synonym für echte, unbehandelte Aquamarine von einzigartiger Schönheit, Strahlkraft und Brillanz, wie sie nur selten zu finden ist. Die Namensgebende legendären Mine „Santa Maria de Itabira“ in Ceará, Brasilien ist allerdings mittlerweile geschlossen. Dementsprechend selten und wertvoll sind diese Exemplare heute.
Edelsteine mit nahezu ähnlichen Eigenschaften und Reizen findet man heute in Afrika in Mosambik. In Erinnerung an die Farbe der berühmten brasilianischen Steine sind hochwertige mosambikanische Exemplare unter dem Namen „Santa Maria Africana“ zu kaufen.
Die wichtigsten Fundorte sind heute in Brasilien, während die ehemaligen russischen Fundorte als weitestgehend erschöpft gelten. Kleinere Vorkommen gibt es in Australien, China, Indien, Afrika und den USA.
Verwendung als Schmuckstein
Ob als Ring, Kette, Anhänger oder Creole – Aquamarin war seit alters her der ständige Begleiter und Schutzstein für Reisende und Seefahrer. Sein sanftes Wesen soll schon Poseidon, den Gott des Meeres, versöhnlich gestimmt haben.
Schmuck mit Aquamarin wird seinem Wert entsprechend in Silber oder Gold gefertigt. Klare und reine Edelsteine werden häufig facettiert, während die Schönheit von milchigen oder opaken Exemplaren im Cabochon-Schliff besser zur Geltung kommt.
Berühmte Schmuckstücke
Aquamarin soll für eine glückliche Heirat stehen und er gilt als Edelstein für Verliebte. Prince Harry schenkte seiner Braut Meghan Markle den Aquamarinring seiner Mutter Lady Di zur Hochzeit. Diana wurde erstmals 1996 mit diesem Ring und einem passenden Armband in Sydney gesehen. Nur ein Jahr später vererbte die Prinzessin all ihre Schmuckstücke ihren Söhnen, in der Hoffnung, dass diese sie ihren zukünftigen Frauen schenken würden. Der Gemologe Grant Mobley schätzt den 24 Karat Goldring mit Aquamarin von Lady Diana auf einen heutigen Marktwert von 75.000 Britische Pfund, ohne dabei den historischen und royalen Faktor des Damenrings zu berücksichtigen.
Der „Dom Pedro“ Aquamarin ist der größte facettierte Aquamarin der Welt.Der Obelisk mit wellenförmigen Facetten ist 36 cm hoch, 10 cm breitund wiegt 10.363 Karat (4,6 Pfund). Der ursprüngliche Kristall wog etwa 45 kg und hatte eine Länge von mehr als 3 Fuß (0,91 m).Gefunden wurde erca. 1980 in Pedra Azul im Bundesstaat Minas Gerais in Brasilien und dann nach den brasilianischen Kaisern Pedro I und Pedro II benannt.Erst 1992 entschied man sich den Stein schleifen zu lassen. Daher gelangte der blaugrüne Edelstein nach Idar-Oberstein wo er von Bernd Munsteiner in eine Obeliskform mit einem Gewicht von 10.363 Karat geschnitten.Die fertigen Abmessungen sind 14 Zoll.Das Juwel ist heute in der Smithsonian Institution, dem National Museum of Natural History in Washington D.C.ausgestellt.
Pflege
Außer einer allgemeinen Sorgfalt, die man beim Tragen und bei der Aufbewahrung von Schmuck mit echten Edelsteinen an den Tag legen sollte, gibt es keine speziellen Achtsamkeitspunkte für den Aquamarin.
Zusammensetzung und Eigenschaften
Aquamarine gehören zur Beryll-Gruppe, wie auch Smaragd und Morganit. Der Aquamarin kristallisiert, wie diese, im hexagonalen Kristallsystem. Er hat die chemischen Zusammensetzung Be3Al2[Si6O18].
Aquamarin hat eine Mohshärte von 7,5-8 und ist in der Regel frei von Einschlüssen; daher gilt er als sehr hart.
Optische Effekte
Die volle Schönheit dieser Berylle entfaltet sich im Schimmer von Kerzenlichts.
Überlieferte Wirkung und Bedeutung
Die Griechen sahen Aquamarin als ein Symbol der Reinheit, Unschuld, Keuschheit, Treue und Liebe und verbanden damit den Schutze des Glücks in der Ehe. Hildegard von Bingen kannte ihn als „Beryll“ und berichtet über die Gemütsläge beruhigende Wirkung, man werde „nicht steitsüchtig sein, sondern ruhig bleiben“. Es wird erzählt, er stärke die Unterscheidungskraft zwischen wahr und falsch sowie gut und schlecht; er würde sogar dementsprechend die Farbe von hell zu dunkel verändern.
Als Heilstein wird er verwendet bei Haut- und Augenleiden. Er sorge für klaren Blick, und Stärke die Sehkraft. Man berichtet von positiven Einflüssen bei Lungen- und Atemwegserkrankungen, Erkältungen, Bronchitis und Asthma sowie bei Allergien (besonders Heuschnupfen). Aquamarin helfe bei allen Erkrankungen im Halsbereich, wie Hals- und Nackenschmerzen, Entzündung der Stimmbänder, Schleimhäute oder Mandeln, bei Kehlkopf- oder Lymphdrüsenentzündungen sowie bei Zahnschmerzen.
Zuordnung zu Chakra
Der Aquamarin wird dem fünften, dem Hals- oder Kehlkopfchakra zugeordnet. Dieses reguliert auf der körperlichen Seite die fünf Sinnesorgane. Ferner sorgt es für Ruhe und Gelassenheit. Man lässt sich nicht zu vorschnellen Äußerungen hinreißen und bewahrt einen kühlen Kopf. Die eigene Diplomatie- und Ausdrucksfähigkeit wird gestärkt sowie das Zusammengehörigkeitsgefühl gefördert.
Sternzeichen / Geburtsstein
Er gilt als der Geburtsstein für den Monat März sowie für im Sternzeichen Wassermann Geborene. Er beeinflusst Steinböcke, ebenfalls soll er auf Waage und Fische positive Wirkung erzielen.