Armspange

Eine Armspange ist ein Schmuckstück, das um das Handgelenk getragen wird. Sie besteht aus starren meist harten Materialien, wie Metallen oder Edelmetallen.

Im Gegensatz zum flexiblen Armband oder starren Armreifen, die üblicherweise den ganzen Arm als Ring oder Reifen umfassen, ist eine Armspange im ursprünglichen Sinne nicht geschlossen. Sie hat eine mehr oder minder große Lücke und umfasst das Handgelenk nur größtenteils.

 

Ist die Lücke groß genug, so kann die Trägerin an dieser Stelle mit der schmaleren Seite ihres Arms hinein schlüpfen, dann die Armspange drehen. Es ist relativ unwahrscheinlich, dass eine solche Armspange unbemerkt vom Arm fällt. Derartige Armspangen können geschmiedet, aber auch gegossen werden.

 

Ist der Schlitz nicht groß genug dafür, so muss die Armspange genügend Spannung aufweisen, dass sie zum einen genügend nachgiebig ist, zum anderen aber nach dem anlegen in ihre Ausgangsform zurückgeht. Hierzu ist es notwendig zu schmieden und das Schmuckstück im Herstellungsprozess entsprechend zu bearbeiten. Durch spanlose Verformung, also die klassische Schmiedetechnik mit Amboss und Hammer, wird die notwendige Spannung in das Material hineingearbeitet. Das Metall wird unter Verwendung lokaler Druckkräfte ver- und geformt.Dabei verformt sich die innere Maserung und Gitterstruktur des Metalls, um der gewünschten Form des Schmuckstückes zu folgen. Durch das Schmieden kann ein Stück mit verbesserten Eigenschaften gewonnen werden, das fester und flexibler ist als ein gleichwertiges Guss- oder Bearbeitungsteil.

 

Armschmuck gehört zu den ältesten belegten Schmuckfunden der Menschheitsgeschichte. So wurden Artefakte eines Armbandes in der Denisova-Höhle in Sibirien gefunden das der Kohlenstoffdatierung nach etwa 40.000 Jahre alt ist.

 

Armbänder dienten Kriegern als Schutz vor Schwerthieben und Bogenschützen Schutz vor der zurückschnellenden Bogensehne.Mit der Entwicklung der Kunst der Metallverarbeitung entstanden zunehmend auch Schmuckgegenstände aus edlen Metallen wie Gold und Silber. Keltische Krieger trugen silberne Armreife um Status und Macht sichtbar nach außen zu symbolisieren.

 

DIE ARMILLE
Armilla ist der lateinische Name der Armspange und leitet sich von armus cioè òmero („Knochen des oberen Teils des Arms“) ab. Silberne oder goldene Amrillas wurden als Schmuck sowohl an den Armen, Handgelenken als auch an den Knöcheln getragen. Mitunter waren Bernstein oder Elfenbein eingearbeitet. Im alten Rom wurde sie auch als Belohnung für militärische Tapferkeit ausgegeben. Am verbreitetsten waren Armspangen mit Motiven eines aufgerollten Schlangenkörpers oder mit zwei gegenüberliegenden Schlangenköpfen. Sie waren bereits in der hellenistischen Welt weit verbreitet, da der Schlange spirituelle und schützende Bedeutung zugeschrieben wurde.

Die Amrilla war später auch Bestandteil des Krönungsornats der deutschen Kaiser. Diese waren mit sehr kunstvollen Intarsienarbeiten versehen.

 

Die Bezeichnungen Armband, Armring, Armreif und Armspange werden heute weitestgehend synonym genutzt, wohingegen das Wort Bauge (von ahd. biogan = biegen; mittellat. bauga) kaum noch jemand kennt.