Brillant
Ein Brillant (engl. Brilliant) ist ein Diamant oder ein anderer Edelstein, der in einer runden, bestimmten Form mit zahlreichen Facetten geschliffen ist.Die Form ähnelt der eines Kegels und bietet einen maximalen Lichtrückfluss durch die Oberseite des Diamanten, so dass er eine außergewöhnliche Brillanz aufweist.
Die Bezeichnung Brillant ohne weiteren Zusatz darf nur für Diamanten im Brillantschliff verwendet werden. Die Bezeichnung eines anderen Steins im Brillantschliff muss den Namen des Steins erkennen lassen. Zu Unrecht werden teilweise andere Edelsteine mit Brillantschliff als Brillant bezeichnet.
Der heute geläufigste Schliff des Brillanten geht zurück auf Marcel Tolkowsky (Antwerpen, 1899 – New York, 1991). Er entwickelte während seines Studiums an der London University 1919 eine mathematische Methode zum Schneiden von runden Diamanten mit 58 Facetten. Bei so geschnittenen Steinen wird das einfallende Licht durch die vielen Facetten und den Winkel, in dem die Facetten geschnitten werden, optimal reflektiert. Beim Durchgang wird das Licht durch den Diamanten gebrochen und in feurigen Spektralfarben aufgeteilt. Diese funkelnde Farbverschiebung oder Dispersion nennt man das Feuer (engl.: fire). Es wurde versucht die Lichtreflexion, das Feuer, von Diamanten in dieser und in den später entwickelten Formen zu optimieren.
Diamanten, die in diesem Tolkowsky-Schliff oder in einer der späteren Verfeinerungen dieses Brillantschliffs geschliffen wurden, werden als Brillanten bezeichnet. Für die Qualifizierung des Schliffs (Schliffgraduierung) werden unterschiedliche Normschliffe verwendet. In Deutschland gilt der „Feinschliff-Brillant“, in Nordeuropa der „Skandinavische Standard Brillant“ und in den USA der „Tolkowsky-Brillant“.
Der runde Brillantschliff wird bevorzugt, wenn der Rohkristall die Form eines Oktaeder hat, da dann zwei Steine aus einem solchen Kristall geschnitten werden können.Selbst mit modernen Techniken führt das Schneiden und Polieren eines Diamantkristalls immer zu einem dramatischen Gewichtsverlust,selten ist es weniger als 50%.
Anders geformte Rohdiamanten (z.B. Zwillingskristalle) werden mit größerer Wahrscheinlichkeit in einer anderen Schliffform bearbeitet, die sich für die jeweilige Kristallform besser eignet und weniger Schnittverlust bedeutet. Solche Diamanten dürfen dann streng genommen nicht als Brillanten bezeichnet werden, sondern werden zumeist in Verbindung mit der Schliffform benannt z.B. als Rosecut- oder Rosenschliff Diamant.
Ausgefallene Schliffformen werden dabei mitunter englisch als „fancy cut“ bezeichnet. Doch Achtung: unter der Bezeichung „fancy Diamonds“ oder „fancy Diamanten“ versteht man in der Regel farbige Diamanten. Diese können durchaus als Brillanten geschliffen sein und dürfen dann auch als solche bezeichnet werden.