Creolen
Creolen sind kreisförmige oder halbkreisförmige Ohrringe. Sie sind die eigentlichen Ohrringe. Es gibt sie in unterschiedlichen Ausführungen.
Klappcreolen
Sie haben einen Metallbügel, der geöffnet werden kann, um durch das Ohrloch zu gelangen und dann sicher wieder verschlossen wird. Sie können rund, oval oder sonstige Formvariationen haben.
Halbcreolen mit Steckern
Sie schließen den Kreis nicht, sondern werden wie Ohrstecker mit Stiften durch das Ohr gesteckt und mit Flügeln befestigt.
Creolen mit Edelsteinen
Creolen mit Edelsteinbesatz werden häufig als Halbcreole oder Klappcreole gestaltet. Die Edelsteine sitzen dabei häufig in einer Reihenfassung. Sie bilden so auf der Vorderseite eine möglichst geschlossene Fläche von Edelsteinen. Die Rückseite wird je nach Frisur sowie nicht oder nur kaum gesehen und auf diese Art sind sie leichter.
Durchgehender Creolenring
Hierbei handelt es sich um Creolen aus hohle Metallröhrchen. Das Röhrchen ist dabei an einem Ende des 360 Grad Kreises fest mit einem dünneren Draht verbunden, der durch das Ohr und auf der anderen Seite wieder in das Röhrchen gesteckt wird. Die Creole wird durch Spannung des hohlen Röhrchens und durch den eingesteckten Draht zusammengehalten.
Ohrringe bei Männern
Das Tragen eines goldenen Ohrrings durch Seeleute galt ursprünglich als eine Art Versicherung und Notgroschen. Gold war in allen Ländern bekannt und konnte als Zahlungsmittel verwand oder eingetauscht werden. Die Seemänner ließen sich gerne ihre Initialen in die Creole gravieren.Sollte ein Seemann ertrinken und an einem unbekannten Ort angespült werden, konnte er so leichter identifiziert werden und mit der Goldcreole seine Beerdigung finanziert werden.Auch heute noch tragen traditionsbewusste Fischer diesen Ohrschmuck. Schäfer und Zimmermänner auf Wanderschaft trugen und tragen ebenfalls goldene Creolen aus ähnlichen Beweggründen.
Nach der französischen Revolution (1789-1799) und dem Einzug der Sansculottenmode, (franz.„ohne Kniebundhose“) mit langen Hosen, die zuvor nur von der arbeitenden Bevölkerung getragen wurden, nahm auch die von den Matrosen getragene Creole als Zeichen revolutionärer Gesinnung Einzug in das Bürgertum. Soldaten und Kleinbürger trugen sie in Frankeich verbreitet noch nach 1850. Durch Bündnis mit dem napoleonischen Frankreich wurde Maximilian I, dererste bayerische König. Er ist auf vielen Gemälden mit Ohrringen zu sehen. In süddeutschen Regionen wurden dann zwischen 1810-1850 durch alle Gesellschaftsschichten hinweg häufig Creolen getragen.
Unter Afroamerikanern wurden Goldohrringe in den 1960er Jahren als Zeichen ihrer Identität bei der Black Power-Bewegung beliebt.Auch in späteren Jahren wurden goldene Ohrringe von amerikanischen Minderheiten als Symbol ihrer Kultur getragen.